Beckenendlage – Das Kind zum Drehen anregen

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, ein Kind, das nach der 32. Schwangerschaftswoche noch im Bauch „sitzt“, also in Beckenendlage ist, zum Drehen anzuregen.

Empfehlungen dazu reichen von naheliegenden Handlungen, die Eltern ganz von selbst machen (z.B. mit dem Kind reden), bis zu interessanten Theorien (z.B. mit einer Taschenlampe oder Glocke über den Bauch nach unten fahren).

Zwei Maßnahmen sind jedoch in Ihrer Wirksamkeit untersucht, und daher besonders empfehlenswert:
  • Eine Position einnehmen, bei der das Becken höher ist, als der Bauch (Knie-Brust-Position)
  • Die Stimulation eines Akupunkturpunktes mit Moxibustion (oder Akupunktur)
Die Knie-Brust-Position

Für die Knie-Brust-Position geht die Frau in den Vierfüßlerstand und senkt dann den Oberkörper, bis das Brustbein auf einem bereitgelegten (nicht zu weichen) Kissen ruht. Der Winkel zwischen Unter-und Oberschenkel sollte ca. 90° groß sein. Diese Position kann täglich für einige Minuten eingenommen werden. Durch die Schwerkraft wird der Po des Kindes aus dem mütterlichen Becken herausgehoben, und die Drehung wird erleichtert.

Als Variante dieser Position kann auch die Indische Brücke eingenommen werden. Dabei liegt die Frau auf dem Rücken, das Becken hat sie auf einem Keil-Kissen abgelegt, so dass es höher ist als ihr Oberkörper. Die Beine können auf einem Stuhl abgelegt werden. Statt dieser Hilfsmittel kann auch eine andere Person, beispielsweise der Partner, sich vor die Frau knien, ihre Unterschenkel auf die Schultern und ihr Becken auf seine Beine nehmen.

Weil es gegen Ende der Schwangerschaft eher ungünstig ist, flach auf dem Rücken zu liegen, wird die Knie-Brust-Position der Indischen Brücke vorgezogen.

Stimulation des Akupunkturpunktes Bl67

Diese Methode stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Bei der Moxibustion wird eine Beifußzigarre (in einem gut gelüfteten Raum) an den Akupunkturpunkt Bl67 an der kleinen Zehe gehalten (ohne die Haut zu berühren).

Die Stimulation dieses Akupunkturpunktes soll die Gebärmutter zu Kontraktionen und das Kind zu Bewegung anregen, dadurch wird die Drehung erleichtert.

Derselbe Punkt kann auch, zum Beispiel von einer ausgebildeten Hebamme, mit einer Akupunkturnadel stimuliert werden – da die Stelle besonders empfindlich ist, wird eher die Moxibustion empfohlen.

Auch die Moxibustion sollte zumindest das erste Mal von einer Hebamme oder einer Person mit entsprechender Ausbildung vorgezeigt und erklärt werden.

Quellen:
Mössinger, Clara. (2012). Interventionen zur Unterstützung der spontanen Wendung von Beckenendlagen. Die Hebamme. 25. 20-28. 10.1055/s-0031-1286163.