Beckenendlage – Und nun?

In den letzten Schwangerschaftsmonaten befinden sich fast alle Kinder in Schädellage – mit dem Kopf nach unten. Ca. 4% “sitzen” allerdings auch am Ende der Schwangerschaft noch im Bauch, in der sogenannten Beckenendlage.

Prinzipiell ist eine normale Geburt bei beiden Lagen möglich.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kaiserschnitt gemacht werden muss, ist bei einer Beckenendlage erhöht. Abhängig davon, wie das Kind seine Beinchen hält (ausgestreckt nach oben oder unten, angewinkelt oder eines so und eines so) und welche Dynamik die Geburt entwickelt, wird ein Kaiserschnitt notwendig.

Allerdings wird heute bei einer Beckenendlage auch ohne Notwendigkeit oft nur ein geplanter Kaiserschnitt angeboten – nur wenige Kliniken und GeburtshelferInnen haben noch Erfahrung mit spontanen Beckenendlagen-Geburten.

Was können Sie also tun, wenn Ihr Kind nach der 32. Schwangerschaftswoche noch “sitzt”, Sie sich aber eine natürliche Geburt wünschen?

  • Sie können sich verschiedene Meinungen einholen – von Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt, von Ihrer Hebamme, sowie Erfahrungsberichte von Müttern, die einen Kaiserschnitt hatten und von Müttern, die ihr Kind aus Beckenendlage geboren haben. Sie können nur dann eine wirklich eigene Entscheidung treffen, wenn Sie sich umfassend informiert und alle Seiten angesehen haben.
  • Sie können sich in den Geburtskliniken in Ihrer Umgebung umhören – ist es möglich, dort eine normale Geburt aus Beckenendlage zu planen? Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?
  • Sie können Ihr Kind anregen, sich von selbst in die Schädellage zu drehen. Dazu können Sie die Schwerkraft nutzen (Knie-Brust-Lage), ausserdem gibt es aus der traditionellen chinesischen Medizin die Akupunktur und Moxibustion.
  • Sie können evtl. eine äussere Wendung versuchen lassen. Dabei versucht eine erfahrene Geburtshelferin/ein erfahrener Geburtshelfer, das Kind von außen zu ertasten, und es in Schädellage zu drehen.

Behalten Sie im Kopf, dass ihr Kind sich auch einfach noch von selbst drehen könnte – und wenn es sich gar nicht drehen lässt und partout “sitzen bleibt”, kann es sein, dass es einen guten Grund dafür gibt.

Quellen:
Mössinger, Clara. (2012). Interventionen zur Unterstützung der spontanen Wendung von Beckenendlagen. Die Hebamme. 25. 20-28. 10.1055/s-0031-1286163.